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Die künstlerische Prägung von Magda Bittner-Simmet wurde während ihres Studiums 1938–1944 an der Akademie für Angewandte Kunst in München unweigerlich beeinflusst von der dort herrschenden nationalsozialistischen Kunstideologie. So entwickelte Magda Bittner-Simmet erst in den Nachkriegsjahren eine eigene Sprache der Malerei, die ihrem persönlichen Ausdruckswillen entsprach.

Im Laufe ihrer künstlerischen Entwicklung wird die Farbe das bestimmende Ausdrucksmittel für Magda Bittner-Simmet. Sie schafft in ihren Werken differenzierte, expressive Farbklänge: „Malen ist für mich ein Singen und Komponieren mit Farben“. Mit leuchtendem, starkem Kolorit inszeniert die selbstbewußte Künstlerin ihre Bilder als „Fest der Farbe“. „Meine Malerkollegen urteilen erschrocken: Du bist zu laut in der Farbe! Aber ich bin weder vorlaut, noch brutal. Vielleicht ein bißchen frech. Selbstbewußt. Ich male angstfrei.“

Mit ihrem dezidiert an der gegenständlichen Realität orientierten Werk steht sie durchaus in stilistischer Nähe zu den Werken des Expressiven Realismus. Dennoch kann Magda Bittner-Simmet als 1916 Geborene nicht zu den eigentlichen Vertretern der „Verschollenen Generation“ gerechnet werden.

Magda Bittner-Simmet bezeichnet sich selbst als „akademische Kunstmalerin“ und ist zeitlebens als freischaffende Künstlerin erfolgreich tätig.

Porträts (Auswahl)

Magda Bittner-Simmet wird in den 50er Jahren zu einer gefragten Porträtistin. Voller Bewunderung für die lange Tradition der Porträtkunst ist ihr die einfühlsame Gestaltung von ausdrucksstarken Bildnissen ein besonderes Anliegen. Viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur haben ihr Modell gesessen:

  • Abt Jakobus Pfättisch, Benediktinerabt von Plankstetten (1949)
  • Dr. Wilhelm Hoegner, Bayerischer Ministerpräsident (1953)
  • Oskar Maria Graf, Schriftsteller (1960)
  • Dr. Adam Deinlein, Regierungspräsident (1964)
  • Dr. Hanns Lilje, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche von Hannover (1973)
  • Johannes Maria Hoeck, Altabt von Scheyern (1977)
  • Rudolf Hanauer, Bayerischer Landtagspräsident (1979)
  • Dr. Hanns Seidel, Bayerischer Ministerpräsident (1981)
  • Friedrich Kardinal Wetter, Erzbischof von München und Freising (1989)

Ausstellungen (Auswahl)

Das künstlerische Werk von Magda Bittner-Simmet wurde in Einzel- und Gruppenausstellungen in deutschen wie internationalen Ausstellungen gezeigt: 

1958 - München: Haus der Kunst, „München 1869 bis 1958 – Aufbruch zur modernen Kunst“
1959 - Paris: Musée des Beaux Arts
1961 - Rom: Palazzo delle Esposizioni
1968 - Cannes: “Les Semaines Internationales de la femme”
1970 - Bordeaux: IV. Biennale de Bordeaux
1971 - Goslar: Museum der Stadt Goslar
1972 - München: Kunstforum der Bayerischen Versicherungskammer
1984 - Bonn: Bayerische Ländervertretung
1987 - Erding: Museum der Stadt Erding
2002 - München: Seidlvilla, „Kunst als Lebenselixier“

Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)

Das umfangreiche Werk von Magda Bittner-Simmet ist in öffentlichen wie privaten Sammlungen vertreten:

  • Rotes Segel im Kanal, 1954, Öl auf Leinwand, Bayerisches Staatsministerium des Innern, München
  • Der Schriftsteller Oskar Maria Graf, 1960, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • Heuernte im Oberstdorfer Tal, 1966, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
  • Abendleuchten um den Campanile, 1966, Öl auf Leinwand, Regierung von Oberbayern, München
  • Herbst im Kaisergebirge, 1975, Aquarell, Erzbischöfliches Ordinariat, München
  • Boote im Abendlicht, 1954, Öl auf Leinwand, Bundesinnenministerium, Bonn
  • Südlicher Markt, o.D., Öl auf Leinwand, Allianz Generaldirektion, München
  • Weiße Pfingstrosen und Mohn, 1954, Öl auf Leinwand, Allgäuer Überlandwerk, Kempten

Literatur

  • Magda Bittner-Simmet: Fest der Farbe: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 1948 -1984 (Band 1) - Hirmer, München 1986, ISBN 3-7774-4420-0.
  • Magda Bittner-Simmet: Fest der Farbe: Aquarelle, Zeichnungen, Skizzen, 1939 - 1992 (Band 2) - Hirmer, München 1993, ISBN 3-7774-6280-2.
  • Iris Nocker: Ganz schön selbstbewusst! Magda Bittner-Simmet in der Münchner Kunstszene nach 1945 - Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-889-3

Nachlass

Die Künstlerin vermachte ihren gesamten künstlerischen Nachlass der von ihr durch testamentarische Verfügung errichteten Stiftung. Die Magda Bittner-Simmet Stiftung mit Sitz in München bewahrt diesen Nachlass als kulturelles Erbe und macht es als Bildgedächtnis der Münchner Kunst- und Zeitgeschichte mit Projekten und Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich. Im ehemaligen Atelier von Magda Bittner-Simmet im Künstlerhaus am Schwabinger Bach betreibt die Stiftung ein Ateliermuseum mit Exponaten zu Leben und Werk der Künstlerin.