Kultur-Tipp für Dezember

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Kunst statt Kaffeekränzchen

Eine besondere Freundschaft verband  die beiden Münchner Malerinnen Karoline Wittmann (1913 – 1978) und Magda Bittner-Simmet (1916 – 2008) Denn beide definierten sich vor allem über ihre Kunst, beide bezogen eigenständige künstlerische Positionen.

Auch nach erfolgreichem Studium an der Münchner Kunstakademie war für sie als Frauen das Leben für und mit der Kunst alles andere als vorgezeichnet oder einfach – schon gar nicht nach Nazidiktatur und Krieg.

Mit ihren Biographien stehen diese zwei  Vertreterinnen des Expressiven Realismus beispielhaft für eine neue Generation von Künstlerinnen.

Farbe als Emanzipation

Durch die expressive Verwendung  von Farbe emanzipieren sich die Freundinnen in ihrer Bildersprache. Sie bekennen sich weiter selbstbewusst und dezidiert zur gegenständlichen Malerei, obwohl nach 1945 die gegenstandslose Malerei den gesamten Kunstmarkt dominiert.

Beide Malerinnen benötigen daher viel Mut und Engagement, um sich dennoch in der modernen Kunstwelt und auf dem von Männern bestimmten Kunstmarkt zu behaupten.

Mit  ihren Aktivitäten in den Künstlerverbänden BBK und GEDOK suchen die beiden Münchnerinnen Austausch und Akzeptanz und finden dort Aufmerksamkeit und eine öffentliche Plattform.

Lebens- und Spazierwege

Auf unterschiedlichen Lebenswegen verwirklichen sich die beiden als Künstlerinnen: Karoline Wittmann als eher zurückgezogene Vertreterin der „Verschollenen Generation“ erfährt große Beachtung bei Ausstellungen und ist heute mit ihren Bildern in Museen und Sammlungen präsent. Magda Bittner-Simmet als unter-nehmerische Malerin und erfolgreiche Porträtistin der Wirtschaftswunderjahre mit berufspolitischem Engagement gründet eine Stiftung.

Im Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Spaziergänge durch den Englischen Garten stand immer die Kunst – so wie jetzt bei dieser Ausstellung zu Leben und Werk der Münchner Künstler-Freundinnen.

Ausstellung und Begleitprogramm

In der Orangerie präsentieren wir Leben und Werk der beiden Malerfreundinnen in einer Gemeinschaftsausstellung mit der Nachlassverwaltung von Karoline Wittmann.

Besonders empfehlen wir Ihnen die begleitenden Sonderveranstaltungen, bei denen Leben und  Werk der beiden Münchner Malerinnen des Expressiven Realismus eine neue Interpretation erfahren durch zeitgenössischen Tanz am 4.12. – Literatur am 12.12. oder Musik am 15.12.: Die Ausstellung soll so auch heutigen Kunstschaffenden als Inspirationsquelle dienen!

Ihren Besuch in der Orangerie im Englischen Garten (Nähe Parkplatz Chinesischer Turm) können Sie gut verbinden mit einem Spaziergang durch den winterlichen Englischen Garten und einem Blick auf den stimmungsvollen Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm.

Sie sind herzlich willkommen!

Orangerie im Englischen Garten München

Englischer Garten 1a – Nähe Parkplatz Chinesischer Turm
Eintritt frei